„Corona kam für uns ein paar Monate zu früh“
Digitales Kamingespräch mit Jakob Schwarz
Der Steirer Jakob Schwarz hat das politische Comeback der österreichischen Grünen im Herbst 2019 mitgestaltet. Im digitalen Kamingespräch sprach er über die Zeit nach dem Wiedereinzug ins Parlament, die Corona-Hilfen und seine persönlichen Beweggründe in die Politik zu gehen. Angesprochen auf seine beruflichen Zwischenstationen – er war sowohl Soldat im Kosovo, Techniker in einem Atomkraftwerk, Klimaforscher am Wegener Center in Graz und Strategieberater bei McKinsey – erzählt er, dass diese Erfahrungen ihm geholfen haben, unterschiedlichste Sichtweisen zu verstehen. Er zeichnet das Bild einer Person, die positive Veränderung besonders in der Klimapolitik antreiben möchte, aber auf eine Art und Weise, die Menschen verbindet, anstatt sie zu spalten. Seine politische Arbeit besteht seit Herbst vor allem darin, den grünen Nationalratsklub aufzubauen. Er schilderte die Herausforderung mit einem improvisierten Team einer erfahrenen Volkspartei in den Koalitionsverhandlungen gegenüberzustehen. Auch die Verhandlungen zum Corona-Rettungspaket seien schwierig gewesen, weil das Team der Grünen beim Ausbruch der Pandemie noch im Aufbau war. Schwarz musste zugeben, dass seine Partei einige schmerzhafte Kompromisse eingegangen ist. Doch trotz Zugeständnissen wie beim AUA Rettungspaket hätten die Grünen in den letzten Monaten besonders in Bezug auf klimapolitische Ziele viel erreicht. Auch wenn die politische Aufbauarbeit kleine Rückschläge, Enttäuschungen und Unvorhergesehenes mit sich gebracht hat: An Ideen scheint es Jakob Schwarz nicht zu mangeln – und an der Umsetzung wird gearbeitet.
Magdalena Burtscher und Elias Vonmetz
StipendiatiInnen 2020