Engagierte UnternehmerInnen kämpfen für Chancengerechtigkeit

Engagierte UnternehmerInnen kämpfen für Chancengerechtigkeit

Kamingespräch mit den Gründern von Sindbad, Andreas  Lechner und Matthias Lovrek

Wenn man einen 14-Jährigen fragt, was er später einmal werden möchte, erwartet man Antworten wie Arzt, Kfz-Mechaniker oder Anwalt. Fragt man aber beispielsweise die SchülerInnen des Polytechnikum im 10. Wiener Gemeindebezirk, hört man häufig: „Ich geh AMS.“ Sie kommen aus einem schwierigen Umfeld, haben wenig Vorbilder in ihrem sozialen Netzwerk und deshalb geringe Hoffnungen, einen Job zu finden.

Junge UnternehmerInnen aus Österreich wollen das ändern und haben deshalb vor knapp drei Jahren das Soziale Unternehmen Sindbad gegründet. Sie vernetzen 14- und 15-Jährige aus Brennpunktschulen in Form eines 1:1 Mentoringprogrammes mit Studierenden und Young Professionals. Als MentorInnen haben sie schon über 300 Jugendlichen geholfen, eine Zukunftsperspektive für ihr Leben zu finden und auf Augenhöhe Zukunftspläne zu schmieden. Aber nicht nur die Mentees, sondern auch die MentorInnen profitieren von Sindbads Programm: sie lernen Verantwortung zu übernehmen, sich in eine andere Welt hineinzuversetzen und ihre Mentees trotz vieler Rückschläge immer wieder zu motivieren. Mittlerweile haben auch viele Unternehmen den Wert davon erkannt und schicken ihre angehenden Führungskräfte als MentorInnen zu Sindbad.

Während eines sehr spannenden Kamingespräches im Hause Wöll erzählen Andreas und Matthias von ihrer persönlich prägenden Zeit in Kolumbien, Sindbads Unabhängigkeit von Geldgebern und der Zusammenarbeit mit Teach for Austria, aber auch von Problemen in der Social Business Branche, u.a. die fehlende Rechtsform in Österreich zwischen Verein und GmbH.

 

Bettina Spiegel und Raphael Fritz
Stipendiatin 2019 und Wiederkehrer

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